29. August 2021

Wandern und Zelten auf den Lofoten

Die Lofoten bieten mit ihren bis zu 1200 Meter hohen Gipfeln fantastische Möglichkeiten für Bergtouren und Küstenwanderungen verschiedenster Länge und Schwierigkeit. Hier ist für jeden etwas dabei.

Topografische Papierkarten

Wie in Norwegen üblich, findet gibt für die Lofoten und Vesterålen sehr gute Wanderkarten. Man hat die Auswahl zwischen den altbekannten Karten von »Statens Kartverk« und einer relativ neuen Serie von Nordeca. Diese Karten sind wetterfest.

  • 1:100 000 Lofoten Turkart: Wanderkarte mit eingezeichneten Wanderwegen und Übernachtungsmöglichkeiten.
  • 1:100 000 Vesterålen Turkart: Wanderkarte im gleichen Format wie die Lofoten Turkart.
  • 1:50 000 Vestlofoten Turistkart: Die Wanderkarte deckt Moskenesøya und Flakstadøya ab, sowie Vaerøy und Røst.
  • 1:50 000 Vågan Kommune: Die Wanderkarte deckt das Gebiet von Svolvær, Gimsøy, Austvågøy sowie Süd-Hinnøya ab

Orientierung

Manche Wanderungen sind mit dem in Norwegen üblichen roten T des DNT markiert, manche mit Steinmännchen und wieder andere gar nicht. Auch die in der Karte verzeichneten Wanderwege sind im Gelände oft nicht so einfach zu finden. Ab und zu verzweigen sie sich auch unerwartet und so mancher Abzweig verliert sich dann irgendwann. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall Karte und Kompass mitzunehmen, falls man vor Ort improvisieren muss. Auch ein GPS kann nützlich sein.
Es ist auch sinnvoll, unterwegs öfter mal einen Blick auf die Karte zu werfen und im Gelände seinen Standort zu bestimmen. Ist man unsicher, kann man den Kompass zur Hilfe nehmen und erst einmal sicherstellen, dass die Karte richtig ausgerichtet ist. Eine gute Möglichkeit das Ganze noch mal zu kontrollieren ist die Uhr: Wie lange bin ich unterwegs? Wie weit bin ich schon gelaufen? (je nach Gelände +/- ca. 4 km pro Std.) Kann das mit dem durch Karte-Gelände-Vergleich bestimmten Punkt übereinstimmen?

Mit GPS und digitaler Topographiekarte ist natürlich alles ganz einfach: Per microSD wird die Karte ins GPS gesteckt und los geht’s. Alternativ lassen sich natürlich auch einzelne Bereiche (Kacheln) via Mapsource oder Basecamp ans Gerät senden. Unterwegs wird der Standort dann immer angezeigt.
Zeichnet man die ganze Wanderung auf (GPS immer an), hat man auch immer alle Daten gleich zur Hand: Uhrzeit, zurückgelegte Strecke, Höhe und so weiter. Das ist praktisch und man kann den Track hinterher auswerten, bearbeiten, abspeichern und in Online-Portale hochladen. Aber Vorsicht: Damit sich das Gerät nicht plötzlich sang- und klanglos verabschiedet, sollte man die Batterieanzeige im Auge haben und für den Fall der Fälle Ersatzakkus dabeihaben.

Tipp

Die preiswerten Übersichtskarten sind ganz praktisch für den groben Überblick, beim Wandern kann man sie aber vergessen. Klar, gute Karten sind teuer, unterwegs recht unhandlich und leiden durch‘s ewige rausholen und wegstecken schnell. Eine gute Möglichkeit sind eingeschweißte Farbkopien von den Teilen, die für die geplanten Wanderungen benötigt werden. Bewährt hat sich eine DIN A4-Kopie mittig gefaltet und dann eingeschweißt, zum Paddeln darf es auch größer sein.
Bei dieser Methode sollte man vor dem Einschweißen sicherstellen, dass sich die Koordinaten auch ablesen lassen, sonst falls nötig Gitterlinien handschriftlich benennen. Auch andere wichtige Notizen kann man sich natürlich am Kartenrand machen.
Hat man keine Karte der Gegend oder will diese erst vor Ort kaufen, kann man unter [http://www.godtur.no] Ausschnitte topografischer Karten in guter Qualität am Rechner ausdrucken. Auf dieser norwegischen Website gibt’s auch jede Menge Tracks von Wanderungen zum Ansehen oder downloaden.

Ausrüstung

Neben gut eingelaufenen Wanderschuhen gehört ein Tagesrucksack, gutes Regenzeug, evtl. Gamaschen, Mütze und Handschuhe, Buff®, Wanderstöcke, Sonnenschutz, Proviant und eine Trinkflasche zur Ausrüstung. Ebenso eine Karte, Kompass, GPS, Handy (wichtige Rufnummern eingespeichert), evtl. Fernglas, Erste Hilfe Pack mit elastischer Binde, Dreieckstüchern, Rettungsdecke, Blasenpflaster und Schmerzmittel, evtl. Taschenmesser oder Multi-Tool, evtl. kleines Reparaturset mit Sicherheitsnadeln, Nadel und Faden, Tape, Schnur, Mini-Feuerzeug, Kabelbinder…

Zelten

Zelten ist in Norwegen grundsätzlich nicht verboten, aber ob es überall gern gesehen wird ist eine andere Frage. Auf jeden Fall sollte man natürlich auf die Anwohner und Grundbesitzer Rücksicht nehmen und nach Möglichkeit um Erlaubnis fragen, wenn in Sichtweite von Häusern gezeltet wird.

Grundsätzlich gilt beim Zelten:

  • Kein Feuer im Wald und auf Wiesen!
  • Kein Feuer auf Fels!
  • Kein Picknick auf privaten Grundstücken, auf Stegen und bei Sommerhäusern!
  • Spezielle Bestimmungen in Naturschutzgebieten beachten!
  • Nur Fußspuren hinterlassen!
  • Wenn Feuer, dann mit herumliegendem Treibholz. Vorhandene Feuerstellen nach Möglichkeit benutzen.