29. August 2021

Reiseziel Lofoten: Klima und Wetter

Die Inseln sind bekannt für ein relativ ausgeglichenes Klima, das durch die nördlichen Ausläufer des Golfstroms beeinflusst wird. Im Vergleich mit anderen Regionen der Erde, die auf gleicher Breite liegen, etwa Mittelgrönland oder Nordsibirien, fällt auf, dass diese ein viel kälteres und unwirtlicheres Klima haben. Auf der Insel Røst herrscht im Januar eine bis zu 24 Grad höhere Durchschnittstemperatur als in den meisten anderen Orten dieser nördlichen Breite. Dieser Temperaturunterschied ist weltweit einzigartig.

Wir haben es hier also mit milden Wintern und relativ kühlen Sommern zu tun. Im Sommer herrschen Westwinde vor, die milde, feuchte Luft mit sich führen. Diese Luft wird an den westlichen Bergen zum Aufsteigen gezwungen, dort bilden sich oft Wolken und es regnet. Nach dem Überstreichen der Bergkämme sinkt die feuchtigkeitsarme Luft ab. Typisches Schauerwetter kommt von Südwest, nordöstliche Winde bedeuten meist stabiles Wetter. Wenn etwas typisch für das Wetter der Inseln ist, dann ist es das wechselhafte Wetter mit schnellen Wetterwechseln mehrmals am Tag. Manche behaupten gar, man könne mehrere Jahreszeiten an einem einzigen Tag erleben. Dies mag manchmal so sein, einig sind sich die meisten Lofotenfans, dass die Abwechslung aus Regen, Sonne, Sturm und wieder Regen genau die Kontraste der Inseln widerspiegelt und untrennbar mit der einzigartigen Landschaft verbunden ist.

Pflanzenwelt

Ursprünglich waren die Inseln bewaldet, doch der Mensch brauchte Holz für Häuser, Boote, Stockfischgestelle und zum Heizen, und so verschwanden die Wälder. Heute erholen sie sich langsam wieder. Die Fichtenschonungen, die man gelegentlich sieht, sind angepflanzt und auf den Lofoten eigentlich nicht heimisch. Einzigartig ist die Mischung aus Strand-, Wiesen- und Fjellpflanzen.

Wetter

Die Wettersite Norwegens ist yr.no. Die Seite ist größtenteils auch in Englisch verfügbar. Hier ist natürlich immer die Kurzzeitvorhersage am aussagestärksten. Auch die Windstärken und Richtungen werden hier sehr genau vorhergesagt. Windstärken werden in Meter pro Sekunde genannt. Und natürlich ist auch in Zeiten von Wettersatelliten eine exakte Vorhersage nicht möglich. Unter yr.no gibts auch einen Seewetterbereich, wo Strömung, Wellenhöhe, Wassertemperatur und natürlich die Windstärke vorhergesagt werden.

Gelegentlich kommt es unerwartet (meist an der Nordküste) zu Seenebel, der sich auch einige Kilometer ins Land ziehen kann. Da ist dann neben Karte und Kompass auch ein GPS-Gerät ganz praktisch.
Bei kaltem Wind und Regenschauern kann neben Handschuhen und Mütze auch ein heißer Tee aus der Thermosflasche sehr angenehm sein.

Mitternachtssonne und Polarnacht

Bedingt durch die Schrägstellung der Erdachse geht die Sonne im Norden Europas bis zu drei Monate lang nicht unter. Im Winter geht sie dafür einige Zeit gar nicht auf.
Der Polarkreis ist per Definition die Linie, an dem die Mitternachtssonne nur am längsten Tag des Jahres zu sehen ist. Diese theoretische Linie befindet sich zwischen dem 66. und dem 67. Breitengrad. Auf dieser Linie liegen Mo i Rana in Norwegen, Jokkmokk in Schweden und Rovanniemi in Finnland.

Auf den Lofoten ist die Mitternachtssonne vom 28. Mai bis zum 15. Juli zu sehen. Auch in den Wochen vor und nach dieser Periode wird es nicht richtig dunkel, sondern es gibt eine stundenlange Abenddämmerung, die in die Morgendämmerung übergeht. Richtig dunkel wird es erst wieder im August. Da die Sonne um Mitternacht relativ tief genau im Norden steht, ist sie natürlich am besten an den nach Norden zum Meer hin offenen Orten zu sehen.
Polarnacht oder »mörketid« wie die Norweger sagen ist auf den Lofoten vom 6. Dezember bis zum 6. Januar. Danach werden die Tage dann schnell wieder länger. Am 21. März sind überall auf der Welt Tag und Nacht gleich lang.